Ukraine-Spenden rollen in vollen Sackkarren heran

Ukraine-Spenden rollen in vollen Sackkarren heran
Allgemein

Berührende Hilfs-Aktion für Ukraine-Flüchtlinge

Der Raum platzt fast aus allen Nähten. Kartons stapeln sich. Menschenmengen strömen pausenlos in den Nienhagener Hagensaal. Die Samtgemeinde Wathlingen rief zu einer Sammelaktion auf für die Flüchtlinge der Ukraine aufgrund des Russlandkrieges.

Unzählige Helfer stapelten und sortierten am Freitag Pakete und Schlafsäcke, Isomatten und Babynahrung im Gemeindesaal. Immer mehr Menschen schleppten Taschen herbei und betraten mit Sackkarren den Spendenraum. „Ich bin überwältigt von der Hilfe, der Solidarität und dem unermüdlichen Einsatz der Helfer“, sagt Claudia Sommer, Samtgemeindebürgermeisterin gerührt.

Bereits am Donnerstag hätte die Sammelaktion für die Ukraine-Flüchtlinge begonnen. „Wir hatten über 750 Kartons gepackt und den LKW samt Anhänger beladen“, so Roland Danner, Partnerschaftsbeauftragter der Samtgemeinde Wathlingen und Truskawez. Gegen 21 Uhr fuhr er los, am nächsten Morgen um 8.30 Uhr kam er in Rzeszow, Polen an. Dort wurden die Spenden in acht Reisebusse umgeladen, die aus Truskawez kamen.

Viele Gesten zählen – ein „unglaubliches Glücksgefühl“

„Wir haben situativ gehandelt“, empfindet Alexander Hass ebenfalls ein „unglaubliches Glücksgefühl“ darüber, „wie viele Akteure, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sich an dieser humanitären Hilfsaktion der Samtgemeinde Wathlingen beteiligen. Da bringe niemand ausgetragene Jeans, sondern nützliche Kleidung, Taschenlampen, Babynahrung, Hygieneartikel, Bettdecken, Schlafsäcke und zum Teil noch eingeschweißte Isomatten.

Viele Gesten zählen. „Als ich die Firma Jorczyk in Celle fragte, ob man eine Tankfüllung für einen 7,5-Tonner spenden könnte, sagte Marc Jorczyk sofort zu. Es fuhr ein Sattelschlepper mit Anhänger vor. Die Tankuhr ratterte. Es wurde eine 2000-Euro-Spendenaktion.“

Die 40.000 Flüchtlinge, die ihr Land verlassen, um in der 35.000 Einwohner-Stadt Truskawez Schutz zu suchen, berühren die Menschen hier vor Ort und geben ihnen die Kraft zur Mitmenschlichkeit, wie man sie kaum zuvor spürte. „Es ist ja auch unsere Partnerstadt“, so Sommer. Noch im November habe sie mit dem Bürgermeister von Truskawez am Tisch über gemeinsame Projekte geredet. „Vor ein paar Tagen haben wir geskypt. Dann kam der Krieg.“

Es war Thorsten Grove von der Firma Grove Gerüstbau aus Nienhagen, der sich sofort bereit erklärte, mit seinem Papa in den LKW in Richtung Polen zu steigen. „Wir haben selbst Freunde mit vier Kindern in Kiew, die flüchten mussten“, verrät die Frau des Fahrers Christiane Stadie, Lehrerin an der Hehlentorschule. Da hilft man. „Sogar ein Aufkleber wurde noch fix gefertigt, mit unserem Logo, um den Transport zu schützen“, ergänzt die engagierte Samtgemeindebürgermeisterin. Mittlerweile schlafe sie quasi im Gemeindesaal.

Die Samtgemeinde Wathlingen hat zur Hilfe in der Ukraine ein Spendenkonto eingerichtet: Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, IBAN DE28 2695 1311 0057 7205 00, BIC NOLADE21GFW – Verwendungszweck: „Hilfe Ukraine“. Auch bar werden Spenden gern angenommen.

Am Mo., den 7. März um 19.00 Uhr findet die nächste Friedens-Demo in Wathlingen (Große Wiese hinter dem Rathaus) unter dem Motto „Friedenslichter“ statt. Erwartet werden zahlreiche Redner und ein musikalischer Gast.