Celler Massaker Mahnmal
Bei dem Celler Massaker, welches auch unter dem Namen „Celler Hasenjagd“ bekannt ist, kamen ungefähr 170 KZ-Häftlinge durch Anhängern der Nationalsozialisten ums Leben.
Zwei Züge mit jeweils 4000 und 500 Häftlingen aus den Konzentrationslagern Buchenwald und Neuengamme erreichten am 8. April 1945 den Celler Güterbahnhof. Gegen 18:00 Uhr kam es zu einem Bombenangriff durch Amerikanischen Bombern, bei der allein rund 500 Häftlinge und mehrere Einwohner Celles starben. Ziel war es, die Nachschublieferungen der Bahn zu durchbrechen. Viele KZ-Häftlingen ergriffen dabei durch den offenen Waggons die Flucht, unteranderem in das Waldgebiet Neustädter Holz nahe des Bahnhofs. Nach dem Bombenangriff rief der Stadtkommandant Paul Tzschöckell zur Jagd der Entflohenen auf, bei der die SS, Polizisten, Soldaten, SA sowie Volkssturm Männer und Zivilisten dran beteiligt waren. Mindestens 170 Schätzungen ergeben sogar von 200 bis 300 Häftlingen, kamen bei diesen Blutbad ums Leben.
Die anderen, schätzungsweise 500 bis 2000 Überlebenden, wurden danach zu dem sogenannten Todesmarsch aufgerufen, der in Richtung Bergen-Belsen führen sollte. Entkräftete Überlebende, die nicht weiter marschieren konnten, wurden von der SS am Wegesrand erschossen.
Seit 1992 erinnert das Mahnmal, welches von den Maler und Bildhauer Jonny Lucius geschaffen wurde, an das Celler Massaker. Es besteht aus einem rostendem Cortenstahlquadrat, welches eine in der Mitte wachsende Rotbuche auf einem Kiesbett umgibt. Die Innenschriften auf der Tafel erläutern die Schreckenstaten vom 8. bis 12. April 1945.